lunes, 30 de marzo de 2015

Poesía y Guerra Tränen des Vaterlandes (1636) - Andreas Gryphius

Wir sind doch nunmehr gantz, ja mehr denn gantz verheeret!
Der frechen Völcker Schar, die rasende Posaun

Das vom Blutt fette Schwerdt, die donnernde Carthaun
Hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrath auffgezehret.

Die Türme stehn in Glutt, die Kirch ist umgekehret.
Das Rathhauß ligt im Grauß, die Starcken sind zerhaun,
Die Jungfern sind geschänd’t, und wo wir hin nur schaun,
Ist Feuer, Pest, und Tod, der Hertz und Geist durchfähret.

Hir durch die Schantz und Stadt rinnt allzeit frisches Blutt.
Dreymal sind schon sechs Jahr, als unser Ströme Flutt,
Von Leichen fast verstopfft, sich langsam fort gedrungen,

Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod,
Was grimmer denn die Pest und Glutt und Hungersnoth,
Dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen.

lunes, 23 de marzo de 2015

Christoph Meckel: „Musterung“

Wie kamst du in die Welt? Ein Mensch, geboren,
mir schlug die schöne Welt den Himmel um die Ohren.
Dein Alter? Sieben Kriege und ein Überleben.
Leibgröße? Wie ein Sarg, der allen Völkern Platz kann geben.
Dein Herz? Ein Muskel, der kaut eine Kälte.
Dein Mund? Ich hab ihn mir verbrannt mit Strophen.
Die Augen? Sahen oft, wie sich die Nacht erhellte.
Die Ohren? Hörten oft Geschrei im Klageofen.
Was hast du vor? Noch einmal überleben
und sagen: diese Mähre haben wir geritten
wir wollen ihr ein bessres Futter geben
und um ein neues Zaumzeug bitten.
Wie heißt dein Land? Es heißt nicht; nicht vorhanden.
Ein faules Nichts, umstellt von Draht und Wänden.
Und dein Zuhaus? Ein Fluchtweg allerlanden
ein Hohelied, zu singen allerenden.
Wie kann ein Mensch so reden - streicht ihn von der Liste!
Du taugst als Musikant nur an nutzloser Stelle -
Gewiß - ich spann mich selber vor die Leierkiste
und zieh sie pfeifend durch die taube Hölle.

domingo, 15 de marzo de 2015

Heinrich Heine: Buch der Lieder

Lyrisches Intermezzo
Sie saßen und tranken am Teetisch,

Und sprachen von Liebe viel.

Die Herren waren ästhetisch,

Die Damen von zartem Gefühl.

Die Liebe muß sein platonisch,

Der dürre Hofrat sprach.

Die Hofrätin lächelt ironisch,

Und dennoch seufzet sie: Ach!

Der Domherr öffnet den Mund weit:

Die Liebe sei nicht zu roh,

Sie schadet sonst der Gesundheit.

Das Fräulein lispelt: Wie so?

Die Gräfin spricht wehmütig:

Die Liebe ist eine Passion!

Und präsentieret gütig

Die Tasse dem Herrn Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;

Mein Liebchen, da hast du gefehlt.

Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,

Von deiner Liebe erzählt.

<Sentados tomando el té hablaron mucho de amor /

Los señores muy estéticos, las damas con suave rubor /

-Platónico ha de ser siempre - declaró el flaco asesor /

Su esposa con sonrisa irónica soltó un susurro: - ¡p-favor!! /

El canónigo abre su boca: -El amor no debe ser crudo- /

-daña la salud a menudo - Y la señorita suavemente:-¿lo dudo?/

La baronesa resignada exclamó : -El amor es una pasión /

y cariñosa pasó una taza de té a su señor, el barón /

Quedó una plaza vacante para ti mi dulzor.

¡Qué bello, cariño sería, hablar de tu amor!>



lunes, 2 de marzo de 2015

Moctezuma

Talla hecha de madera guayacán dedicada a la memoria del indio Moctezuma cuyo destino trágico emociona. 

domingo, 1 de marzo de 2015

Leise zieht durch mein Gemüt Heinrich Heine, 1831

Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen spriessen,
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich lass sie grüssen.

<Dulces campanadas
Pasan por mi mente tranquilas.
¡Suena! pequeña melodía,
¡Suena! hacia la lejanía.

¡Suena! hacia la casa,
Donde nacen las flores,
Y si a la rosa ves,
¡Dile! que la adoras.>