viernes, 15 de agosto de 2014

El poema de Heine, Belsazar comentado

Die Mitternacht zog näher schon; 
In stummer Ruh lag Babylon. 

Nur oben in des Königs Schloss, 
Da flackert's, da lärmt des Königs Tross. 

Dort oben in dem Königssaal 
Belsazar hielt sein Königsmahl. 

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn 
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein. 

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht; 
So klang es dem störrigen Könige recht. 

Des Königs Wangen leuchten Glut; 
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut. 

Und blindlings reißt der Mut ihn fort; 
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. 

Und er brüstet sich frech, und lästert wild; 
Der Knechtenschar ihm Beifall brüllt. 

Der König rief mit stolzem Blick; 
Der Diener eilt und kehrt zurück. 

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt; 
Das war aus dem Tempel Jehovahs geraubt. 

Und der König ergriff mit frevler Hand 
Einen heilrigen Becher, gefüllt bis am Rand. 

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund 
Und rufet laut mit schäumendem Mund: 

"Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn - 
Ich bin der König von Babylon!" 

Doch kaum das grause Wort verklang, 
Dem König ward's heimlich im Busen bang. 

Das gellende Lachen verstummte zumal; 
Es wurde leichenstill im Saal. 

Und sieh! und sieh! an weißer Wand 
Da kam's hervor wie Menschenhand; 

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand 
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand. 

Der König stieren Blicks da saß, 
Mit schlotternden Knien und totenblass. 

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut, 
Und saß gar still, gab keinen Laut. 

Die Magier kamen, doch keiner verstand 
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand. 

Belsazar aber ward in selbiger Nacht 
Von seinen Knechten umgebracht.